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Brigitte Boothe (Hrsg.)
Der Traum - 100 Jahre nach Freuds Traumdeutung
280 Seiten, Format 12,5 x 20,5 cm, broschiert
Fr. 32.-/DM 39.80/öS 290.-, ISBN 3 7281 2694 2
vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Im Scherz wollte Freud sich ein Denkmal setzen. Ob man wohl eines Tages eine Tafel anbringen werde, schrieb er seinem Freund Fliess, auf der man lesen würde: "Hier enthüllte sich am 24. Juli 1895 dem Dr. Sigm. Freud das Geheimnis des Traumes." Das ist ein scherzender Wunschtraum geblieben. Und doch war die Wirkung des Buches "Die Traumdeutung", erschienen im Jahr 1900, groß und mächtig.
Wie Traum und Hirntätigkeit zusammenhängen, Traumgeschehen und physische Verfassung, sind Fragen, die, ausgehend von Freuds stimulierendem Theoriegebäude, bis heute Empiriker und Theoretiker zu lebendiger Kontroverse anregen.
Der Traum und die Macht des Unbewussten: Freuds Theorie und Freuds Interpretationen gaben den Blick frei auf das Träumen als bloß vermeintlichen Nebenschauplatz der menschlichen Lebenstätigkeit: Das Selbstgefühl im 20. Jahrhundert drückt sich aus als ein Jenseits der Selbstverfügung, als ein Jenseits der Aufklärungsvernunft.
Traumleben und Traumschreiben, Traumzeichen und Traumdarstellung bleiben bis heute in vielfacher Weise - ob großartig oder trivial - formgestaltend und einflussreich für neue ästhetische Formen.
Der interpretierende und deutende Zugang zum Traum, wie Freud ihn systematisch entwickelte, befruchtet bis heute die Theorie der Interpretation, in literaturwissenschaftlicher und philologischer, philosophischer und theologischer Perspektive. 
Und der Umstand schließlich, dass wir einander unsere Träume erzählen, innerhalb und außerhalb von Therapiestunden, naiv oder gelehrt, unbefangen oder im Jargon des psychologischen Experten, das ist ein neues und ertragreiches Feld für die Experten der Kommunikation.