Rainer Maria Rilke: Die Sonette an Orpheus (1. Teil)

ANMERKUNGEN DES DICHTERS zu den Sonetten an Orpheus

Zum Ersten Teil

X. Sonett: In der zweiten Strophe ist gedacht der Gräber in dem berühmten alten Friedhof der Allyscamps bei Arles, von dem auch im Malte Laurids Brigge die Rede ist.

XVI. Sonett: Dieses Sonett ist an einen Hund gerichtet. — Unter „mcines Herrn Hand“ ist die Beziehung zu Orpheus hergestellt, der hier als „Herr“ des Dichters gilt. Der Dichter will diese Hand führen, daß sie auch, um seiner unendlichen Teilnehmung und Hingabe willen, den Hund segne, der, fast wie Esau (lies: Jakob, i. Mose 27), sein Fell auch nur umgetan hat, um in seinem Herzen einer, ihm nicht zukommenden Erbschaft: des ganzen Menschlichen mit Not und Glück, teilhaft zu werden.

XXI. Sonett: Das kleine Frühlings-Lied erscheint mir gleichsam als „Auslegung“ einer merkwürdig tanzenden Musik, die ich einmal von den Klosterkindern in der kleinen Nonnenkirche zu Ronda (in Süd-Spanien) zu einer Morgenmesse habe singen hören. Die Kinder, immer im Tanztakt, sangen einen mir unbekannten Text zu Triangel und Tamburin.

XXV. Sonett: An Wera.

R. M. R.