Rainer Maria Rilke: Die Sonette an Orpheus (2. Teil)

ANMERKUNGEN DES DICHTERS zu den Sonetten an Orpheus

Zum Zweiten Teil

IV. Sonett: Das Einhorn hat alte, im Mittelalter immerfort gefeierte Bedeutungen der Jungfräulichkeit: daher ist behauptet, es, das Nicht-Seiende für den Profanen, sei, sobald es erschiene, in dem „Silber-Spiegel“, den ihm die Jungfrau vorhält (siehe: Tapisserien des XV. Jahrhunderts) und „in ihr“, als in einem zweiten ebenso reinen, ebenso heimlichen Spiegel.

VI. Sonett; Die antike Rose war eine einfache  „Eglantine“, rot und gelb, in den Farben, die in der Flamme vorkommen. Sie blüht hier, im Wallis, in einzelnen Gärten.

VIII. Sonett: Vierte Zeile: Das Lamm (auf Bildern), das nur mittels des Spruchbandes spricht.

XI. Sonett: Bezugnehmend auf die Art, wie man, nach altem Jagdgebrauch, in gewissen Gegenden des Karsts, die eigentümlich bleichen Grotten-Tauben, durch vorsichtig in ihre Höhlen eingehängte Tücher, indem man diese plötzlich auf eine besondere Weise schwenkt, aus ihren unterirdischen Aufenthalten scheucht, um sie, bei ihrem erschreckten Ausflug, zu erlegen.

XXIII Sonett: An den Leser.

XXV.  Sonett:  Gegenstück zu dem Frühlings-Liedchen der Kinder im Ersten Teil der Sonette [XXI].

XXVIII. Sonett: An Wera.

XXIX. Sonett: An einen Freund Weras.

R. M. R.