LyrikZeit die Spur von Charlie Meeuws

Seelen

Ihr, Geliebte, einmal aufgetaucht, dann versunken,
die ihr immer noch auf der Erde wandert.

Wir haben euch nie verloren,
eure Lieder,
jetzt Windharmonie und Regenrezitale
in den Wellen der Tage.

Eure Erinnerungen, verwebt
in Baumstämmen und Blütenblättern
und verborgen im Stein
und unter Wasser.

Eure vergessenen Bilder
schweben immer noch in den Schichten wechselnder Dimensionen,

einst voller Leben, steigend im Blut
wie in fernen, tief empfundenen Landschaften,
die uns für immer entfliehen.

Ihr, die Welten aus Sternenstaub anhäuftet,
bewegt euch um uns
unsichtbar und leise,
doch fühlbar beim Atemholen,

oder erahnt in alten Spiegeln,
wenn sie, noch schwindelig von eurer Anwesenheit,
unser Bild widerspiegeln.