< zurück zum Inhaltsverzeichnis

Am Rande der Unsicherheit

Bald wird dieser Ort voller Sturmwinde
die vagen Erinnerungen an den Frühling auslöschen
in eine Dämmerung von Schneestürmen umwandeln

mit Stromausfall, zerissenen Kabeln
und gespenstisch verschneiten Formen
Schneeverwehungen enden aufgetürmt an Eingängen

gefrorene Fenster werden in der Stille undurchsichtig
wie Vorboten von Bedrohung und Tod
rasen die Feuer in den Städten und verschlingen

Menschen, deren Gesichter, deren Gedanken,
brennen die Häuser nieder, die alten Bäumen,Vögel
mit versengten Flügeln treiben leblos die Wassergräben hinunter

bald wird es nur noch Fremde geben, die unsere Plätze einnehmen
irgendwo tief unter uns, doch oben das neue Land,
wo alles auferstanden ist und Vögel ihre Flügel wieder öffnen

keiner wird mehr nach dem warum und wofür fragen
dieser neue Tag wird anders sein, namenlos, unerbittlich,
aber zuversichtlich und dringlich

am Rande der Unsicherheit
gibt es keine Regeln. Alles bewegt sich stetig
auf die nördlichen Rossbreiten zu

vorbei an den verkohlten Feldern, dem Nachglühen
und dem Geruch des Todes, um das zu vergessen
was uns genommen wurde

die Häuser, die umzäunten Koppeln, die fruchtbaren Felder
und die rasenden Feuer, die Ruinen,
das zerbrochene Glas und die Farbe des Blutes

Scharlie Meeuws
scharliem@yahoo.co.uk