LyrikZeit ... die Spur von

Andrea Nickels
*
22.12.1971 in Trier-Ehrang, Deutschland
Wohnhaft in Salzburg, Österreich
E-Mail: andrea.n.mail@gmx.de

 

 

  • Berufsausbildung zur Erzieherin
  • Seit 1993 Arbeit mit behinderten Menschen
  • Durchs Internet lernte ich meinen jetzigen Lebensgefährten aus Salzburg kennen. So bin ich nach Österreich „ausgewandert"
  • Hobbys: Kater Timmy, kreatives Basteln, esoterische Bücher, phantastische Bücher, Bücher zur Selbstfindung

Gedichte:

Kindergeschichten:

Geschichten:

In Planung:

  • Eine längere Erzählung über ein jugendliches Mädchen, das durch eine magische Kugel in eine Zwischenwelt gelangt

  • Eine Kurzgeschichte, die Frau Ollemieses Katzenphobie beschreibt, die sie zum Wahnsinn treibt...

 


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Wortpfeile

Worte können wie Pfeilspitzen sein
Die sich tief ins Herz bohren
Wären es echte Pfeile
Hätte das Herz schon aufgehört zu schlagen
Diese Pfeilspitzen aber lassen sich
Mit viel Fingerspitzengefühl herausnehmen
Langsam wird die Wunde heilen
Der Schmerz wird vergessen sein
Nur die Naht bleibt als Erinnerung
Bei Berührung der alten Wunde
Ist Vorsicht geboten
Sie kann leicht wieder aufreißen
Der Heilungsprozeß wird länger und schmerzvoller sein
Und vielleicht endet er nie
Letztendlich bleibt eine offene Wunde


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Verändertes Spiegelbild

Früher, als ich in den Spiegel schaute,
sah ich nur ein verschwommenes Bild,
unscheinbar und verzerrt.
Ich begann, den Spiegel zu polieren,
doch das Bild blieb unklar.
Ab sofort meidete ich den Spiegel,
bis ich eines Tages beim Vorbeigehen
ein Lächeln wahrnahm.
Ich ging zurück, weil ich
meinen Augen nicht trauen wollte
Doch es stimmte: Der Spiegel lachte mich an.
Ich kam daraufhin jeden Tag,
um mich an dem Lächeln zu erfreuen.
Und von Tag zu Tag wurde das Bild klarer.
Schließlich kam der Tag, an dem ich erkannte,
wer mir aus dem Spiegel zulachte.
Und ich lachte zurück.

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Vertraut

Leise klopfen an mein Fenster
Zarte Finger leise Trommelschläge im Takt
Und ich blicke durch die verregnete Scheibe
In dein Gesicht
Sekunden später stehst du vor mir
Tropfnaß mit gesenktem Haupt
Ich schließe die Tür
Es ist düster und kalt
Doch du bist da
Und nimmst mich sanft in den Arm
Du schaust mich an und lächelst warm

Refrain:

Und dann schwimme ich fort in einem Meer von Zärtlichkeit
Dem Horizont entgegen
Und erreiche ich ihn endlich
Dann bin ich plötzlich weg
Und spüre nur noch dich

Hand in Hand spazieren wir
Vertraut miteinander mit vertrautem Gang
Durch den grünen Wald und machen
An einigen schönen Stellen halt
Dann sehen wir uns an
Und spüren, daß uns nichts mehr
Trennen kann.


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Windig

Ich bin aufgetaucht
Prustend, wie neugeboren
Das Wasser ist kühl,
angenehm kühl
Die Wellen streicheln
Sanft meine Haut
Der weite Ozean
Ganz für mich alleine
Ich gleite voran
Die Wellen tragen mich
Die Sonne wärmt mich
Ich fühle mich wohl
Plötzlich ist es windig
Ich sinke
Kein Land in Sicht
Ich muß immer wieder
Nach Luft schnappen
Doch es stürmt
Und regnet
Ich zittere
Fühle Angst und Unbehagen
Ich muß weiterkommen
Kraft zusammennehmen
Und
Paddeln

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Ich liebe das Leben

Ich liebe das Leben
Genieße die sonnigen Tage
Die vom Wind herbeigefegt werden
Und wie so oft im Sturm enden

Im Sturm der Trauer
Überlasse ich mich den dunklen Tagen
Die mich eine Zeit schwarz sehen lassen
Die Wolken ziehen vorbei
Mit all ihrer Enttäuschung, ihrer Traurigkeit
Die Traurigkeit will sich auflösen in Tränen
Die Wolke verdunkelt sich und regnet sich aus

Der Sturm geht vorüber
Es hellt sich wieder auf
Wärme wird wieder hineingelassen
Sie läßt mich das Leben wieder lieben


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In der S-Bahn

Letztens stieg ich in die S-Bahn ein
Dort waren Leute genug
Doch ich fühlte mich allein

Manch einer las die Zeitung
Manch einer ein Buch
Manch einer guckte aus dem Fensterglas
Manch einer vor sich hin
Andre schwatzten dies und das
Andre ohne Sinn
Wieder andere schwiegen sich tot

Mein Blick fiel auf ´nen alten Herrn,
der wurde sofort rot
Ich fragte:“Ist hier frei?“
Der Alte nickte nur, ihm war das einerlei
Manch einer guckte dumm
Und fragte sich warum
Setzt die sich hierher
Hinter ihm war´n doch beide Plätze leer?

Ich saß schon ´ne Weile neben diesem Mann
Und freute mich, daß die Sonne scheinte
Sie zog mich ganz in ihren Bann,
bis ich plötzlich merkte, daß vorne ein Mädchen weinte
Alle schauten zu ihr hin, doch gleich auch wieder weg
Manch einer dachte, es geht mich nichts an
Manch einer kümmert´s ´nen Dreck
Andre dachten, ich kann ja doch nichts machen
Sie wird mich höchstens auslachen

Auch ich war gehemmt wie alle hier
Doch was konnte denn passier´n?
Sie gäb mir vielleicht ´nen Korb, na und?
Dann hielt ich eben den Mund!

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The beggar in the street

So lonely and forsaken he´s sitting on the brick
What´s the matter?
Convulsive he´s holding his stick
What´s the matter?
His carriage is stiff and bowed
What is the worry about?
He trembles in his old and crumbled coat
What´s the worry about?

Refrain:
The beggar in the street
Never known by anyone
He doesn´t know where he belongs
And it doesn´t matter anyone
There are many people going by
But no one of them, no one ask why

Beggar:
Ev´ry day I´m sitting here
The street is my home
I´ve forgotten where I came from
I´m very latonic, but I´m not accustemed to speak
And many people are thinking I´m a freak
No money, no home, no work- I´m a failure
It doesn´t mind if it´s true, but they are sure
There are many people going by
But no one of them, no one ask why

Why is he poor?
Why is he alone?
Why is he looking so lour?
Why hasn´t he a home?
No place where he´s welcome?
Why no friends, no family?
No aim and no security?

Refrain:
The beggar in the street.......

Imagine you´re a beggar
So when you´ll see soon a beggar
What would you do?


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Ein Mensch

Vor ein paar Tagen hab ich dich gesehn
Wie du einen Türken hast angeschrien
Du fragst dich, was hat er hier verlor´n
Er ist doch gar nicht hier gebor´n
Er soll zurück, dort wo er hingehört,
damit er hier nicht weiter stört
Doch hat er dir jemals was getan
Hat er jemals was getan
Was nicht auch andere tun

Er ist ein Mensch wie du und ich
Er hat manchmal Wut
Und manchmal Mut
Genau wie du und ich
Hast du schon einmal mit einem, den du Ausländer nennst,
geredet, gefragt, was er so denkt
über Sprüche wie „Ausländer raus!“
Ist Deutschland denn nicht auch sein Zuhaus?

Er ist ein Mensch
Ob schwarz oder weiß
Ob gelb oder rot
Ob er Helmut oder Ruth
Oder Abdul heißt
Er ist ein Mensch
Er fühlt und spricht
Und glaubst du´s nicht,
dann lern´ihn besser kennen
Wenn du mit ihm fühlst und sprichst
Wirst du erkennen
Daß er gar kein Fremder ist

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Zweisamkeit

Gerade erst bist du gegangen
Ich sehe noch das Strahlen deiner Augen
Ich spüre noch das Kribbeln auf deiner Haut
Die Küsse auf meinen Wangen
Deine Zärtlichkeit hat mich aufgetaut

Deine lieben Worte klingen noch in meinem Ohr
Ich höre unsere Herzen gemeinsam schlagen
Erfüllt von Mut wollen sie die Zweisamkeit wagen

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